Saturday 30 August 2008

August

Sooo, mal wieder einen kleinen Bericht:

Seit dem letzten Blog ist doch wieder dies und jenes gewesen. Mein Geburtstag z.B. ;-) Viele Leutlis haben an mich gedacht! Sogar mein Bruder! Danke sehr. Is gut zu wissen, dass man auch in der Ferne noch nicht vergessen wurde ;-)

Hatte einen faulen Tag, da wir davor 3 Tage durch Schottland gedüst sind und unzählige Häuser, Äcker und Gemischtes angeguggt haben. Eins hat sich als schwierig herausgestellt, da es an diesem Tag sehr nebelig war. Es war ein kleines Ex-Haus, also schon n bisschen eingefallen und mitten in einem Acker. Davon gibt’s hier unzählige. Und wenn noch alle vier Wände stehen, ist es leichter eine Erlaubnis zu kriegen, da wieder ein gescheites Haus hinzustellen oder das Alte zu restaurieren.

Ja, so nahmen wir also unseren (ungenauen) Plan und stiefelten los. Wir fragten zwar den netten Nachbarn, wo es nun sei. Der meinte, da unten im Feld (also mitten in der dicksten Nebelsuppe). Zuerst stolperten wir ins falsche Haus. Es sah fast gleich aus! Es hatte eine eingefallne Scheune daneben und das Dreieck der Wand ^ ragte, wie auf dem Bild, das wir hatten links neben dem Haus in den Himmel. Das Haus selbst kam uns aber bei einer Inspektion nicht wirklich eingefallen genug vor, um das Richtige zu sein. Kleinlaut schlichen wir uns davon.

Dann gingen wir ins falsche Feld. Es hatte auch ein Doppeltor, wie beschrieben. Doch auch trotz intensiver Suche im Nebel konnten wir nirgends auch nur das geringste Anzeichen von einem alten Haus finden. Dann sahen wir ein Haus im nächsten Feld. Doch das sah überhaupt nicht so aus, wie das auf unsrem Plan! Und es war auch an der falschen Stelle. So liefen wir tiefer in den Nebel hinein und rundherum und nach rechts und links und als wir schon fast aufgeben wollten, schimmerte etwas Dunkles durch den Nebel.

Da die B&Bs alle voll waren, machten wir es uns auf Campingplätzen bequem. Max hat zu seinem Geburtstag ein neues Zelt bekommen. Auf dem zweiten Campingplatz hatten wir diverse tierische Erfahrungen. Nachts wollte eine Katze unsre Salami klauen und da wir sie lieber schnell ins Auto packten, hatte sie die Frechheit am nächsten Morgen an unser Zelt zu … *grrrr* Blödes Viech!
Außerdem wurden unsre Nachbarn von ca. 20 Enten umringt, als sie ihr Frühstück auspackten.

Am 23.8. dann sind wir zum Sommerfest vom Ecology Centre gefahren. Da hab ich vor einigen Jahren mal als Freiwillige mitgeholfen. Die Leutlis da sind einfach riesig nett, so dass ich immer mal wieder hin muss und Hallo sagen ;-) Dieses Jahr fiel das Sommerfest kleiner aus, weil es keine Sponsoren gab. Jaja, man muss sparen… Aber wir hatten trotzdem Spaß: wir haben ein Fragebogenquiz mitgemacht, mit so Fragen und Aufgaben drauf. Z.B. finde eine weiße Feder, nenne drei Lebewesen, die im Teich leben oder wie viele CDs sind am Hut der Vogelscheuche befestigt.

Außerdem haben wir noch beim Pond Dipping mitgemacht. Teichtauchen. Also jeder kriegt n Kescher und ne Schüssel mit Wasser. Dann wird eingetaucht und wer den größten Käfer/Fisch/Lurch usw. hat, darf ihn allen andren zeigen und stolz sein ;-) Ganz schön viele Viecher leben da drin ;-)

Abends gab es dann noch einen Ceilidh, da das Centre dieses Jahr 10 Jahre alt wird. Ein Ceilidh ist ein schottischer Tanzabend. Beschwingte Musik und fröhlich tanzende Leute. Einfach zum Spaß haben. Wer mal falsch tanzt, wird auch nicht ausgelacht, sondern einfach um die richtige Kurve mitgezogen.

Übernachtet haben wir bei Lynda. Sie wohnt in der nächsten Stadt neben dem Ecology Centre. Sie hat mal in Ulm gearbeitet und bei uns gewohnt.

Heute waren wir auf der Horticultural Show. Jeder schleift seinen größten Kürbis an und seine tollsten Blumen. Dann kriegen welche einen Preis und alle sind froh. Neben dem Gemüse und den Blumen gab’s auch noch Kuchen, Nachtisch, Malerei, Kunst im Beet u.v.m..

Um Bilder werd ich mich demnächst mal richtig kümmern:
http://picasaweb.google.com/H.Pennig/Scotland

Tuesday 5 August 2008

Jupp, nu is es schon Sommer! Und sogar hier is es richtig warm (an manchen Tagen :-) !

Viel Neues gibt’s ja nicht, aber so einiges fällt mir wieder mal ein zum hintippen ;-)

Heute haben wir die partielle Sonnenfinsternis verpasst, hat aber eh geregnet. Die Sonne kam erst später raus.

Grad hab ich n ziemlich genüssliches Leben. Morgens steh ich auf und frühstücke, dass gibt’s um 11 ne Teepause. Da muss ich euch vom Sommerhaus erzählen. Das ist ein kleiner Anbau mit Fenstern drin. Von da aus sieht man alles mögliche: Den Bauern, dem die Felder drumrum gehören auf seinem Traktor, kleine Vogelkinder, die piepsen und von ihren Eltern gefüttert werden (dazu noch mehr), Hasen, die auf den nahen Hügeln hin- und herrennen (lolloping, wie des auf Englisch so schön heißt), Bussarde, die über ihnen kreisen, jede Menge Krähen und wie die sonst noch so alle heißen und Möwen aller Art, die auf den gemähten Feldern übrige Körner picken und kleine Tierchen fressen, manchmal sieht man sogar Rehe oder Füchse und nicht zu vergessen dumme und weniger dummer Insekten, die gegen die Scheiben fliegen oder wenn die Fenster offen sind auch hinein.

Irgendwo ist ein Wespennest. Das war zuerst unter dem Badezimmerfußboden, dann haben wir die Lüftungsschlitze mit Matsch zugekleistert. Wo sie jetzt sind, haben wir noch nicht entdeckt. Gestochen worden ist noch niemand. Korrigiere! Die Mutter von Max wurde gestochen. Sie hat irgendwo hingelangt und da saß ne Wespe, die sie nicht gesehn hat.

Nochmal zu den kleinen süüüüüüüüüüüüüüßen Babyvögelchenlileinis! Heute morgen hab ich die Zaunkönig-Familie gesehen. Und Zaunkönige (Wren) sind ja sowieso schon klein, aber die Kleinen sind noch viel kleiner!! Etwa wie wuschelige Golfbälle mit kleinen, lauten Schnäbeln ;-) Sooooooo süüüüüüüß!! Die könnte man stundenlang beobachten.

Ein anderes Vögelchenbabylileinchen kam eines Abends, als wir Scrabble spielten (siehe weiter unten) ganz plötzlich hervor. Ein Schleiereulenjunges. War doch schon ein größeres Junges. Aber so was von putzig. Es hatte noch eine kleine Flauschipauschi-Fussel-Wolke am Kopf. Und die können ja ihre Augen nicht bewegen, so müssen sie immer mit dem ganzen Kopf wackeln. Das sieht so was von ulkig aus. Abends hört man das Kleine immer fiepen. Es sitzt im kaputten Dach der Nachbarscheune. Süüüüüß!!

Jetzt noch der Scrabble-Abend: Eigentlich warens ja zwei ;-) Beim ersten haben Max und ich im Team gespielt. Wir führten lange, aber am Schluss hat Maxies Vater dann doch gewonnen. Beim zweiten Mal spielte ich alleine, hatte aber das Recht im Wörterbuch nachzuschauen, ob’s ein Wort auch wirklich gab. Da bin ich nämlich spitze drin, im Wörter erfinden, dies nicht gibt ;-) Ich hab so Sachen nachgeschaut, wie ob „oh“ ein Wort ist. Ja! Und ob man grubby mit zwei b schreibt. Ja! Und ich hatte ne Menge Dusel und tataaaa, ich hab gewonnen! Naja, ich glaub des war nur Zufall ;-) Beim nächsten Mal werd ich ganz ohne Hilfe spielen, dann werr mer ja sehn, wie gut mein English wirklich ist ;-)

Nachmittags geh mer öfters ma spazieren, um bissle Pause vom computern zu kriegen. Is doch n bissle zäh, dieses Gesurfe im Internet…
Die Landschaft hier ist ja nicht ganz so rau, aber die grünen sanften Hügel mit den weißen Schafspunkten drauf sind auch nicht zu verachten. Langsam fängt das Heidekraut auch an zu blühen und alles wird lila-rosa.


An einem Nachmittag sind wir so durch die Gegend gelaufen und dann kamen wir an einem Fluss vorbei. Plötzlich sah ich einen Golfball. Max fischte ihn raus und fand noch zwei Weitere. Wir waren neben dem Golfplatz. Und natürlich fingen wir sofort an nach Golfbällen zu suchen. Man denkt doch, dass es eine Schande wär, seinen Golfball ins Gebüsch zu haun und dann auch noch nicht wiederzufinden. Aber anscheinend keine allzu große.
Wir fanden sage und schreibe 15 Golfbälle! Und gar nicht mal so weit weg vom Zaun (über den man übrigens supereinfach mit einer Leiter drübba kommt, im tiefsten Gestrüpp, nein! einfach so, unter einem Baum 2 Meter neben dem Zaun.

Am Mittwoch waren zwei Freunde von Maxies Eltern da, die kannt ich schon. Mit ihren Kindern und Enkeln, die kannt ich noch nicht. Es war ein richtig britischer Tag. Die Kinder haben im Fluss gespielt. Da kann man ja alle möglichen Krabbelviecher finden und auch kleinere Fische. Dann haben wir ein Picknick gemacht und nachmittags haben wir Drachen steigen lassen.

Hier muss erwähnt werden, dass die Mutter von Max eine technische Designerin ist. Sie hat die Drachen, natürlich, selbst gebaut und eine wahnsinnig geniale Extra-Konstruktion dazu erfunden. Mit einem Flügel-Dingsdabums kann man kleine Fallschirmspringer die Schnur hinauf wehen lassen. Wenn das Dingsdabums an den Drachen oben stößt, fällt der Fallschirmspringer herab und die Flügel schließen sich, so dass sie wieder die Schnur herunter rutschen.

Das Beste an diesem Tag war daran, dass man kleine Kinder losschicken konnte, die die Fallschirmspringerchen dann wieder eingesammelt haben ;-)

Macht einen wahnsinns Spaß!

Um 4 Uhr nachmittags gibt’s dann wieder eine Teepause mit Keksen und manchmal auch Kuchen. Bis zum Abendessen gibt’s noch mal Suche im Netz, E-Mails lesen, Briefe schreiben, aufräumen, Blog tippen, Fotos sortieren und in mein Online-Fotoalbum stellen:

http://picasaweb.google.com/H.Pennig/Scotland


Und wenn’s uns langweilig wird (oder auch sonst mal ;-), dann machen wir einfach was Lustiges. Zum Beispiel an einem sonnigen Sommertag mit dem Touristen-Doppel-Decker-Bus durch Edinburgh fahren und uns den schottischen Wind um die Nasen wehen lassen. Oder auch zu Bekannten fahren und Heu machen. Oder über den Firth of Forth nördlich von Edinburgh fahren und das Earthship (ist auf dem Ecology Centre (wo ich mal gearbeitet hab)-Gelände und durch deren Zusammenarbeit ich bei Bau jenes selbigen mitgeholfen habe (für etwa zwei Wochen))) anschauen (naja, es war schon wieder zu!) und Lynda (eine Freundin, die mal in Ulm gearbeitet und bei uns gewohnt hat) in Kirkcaldy (nächste Stadt, neben Kinghorn, wo Ecology Centre und auch Earthship zu finden sind) besuchen.

Und abends gibt’s dann ein Riesenessen. Das wär bei uns normal der Sonntagsbraten: Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Nachtisch! Und das jeden Tag mit Variationen. Ab und zu mal auch was Einfacheres wie Nudelauflauf. Also verhungern kann man hier nicht.

Dann gibt’s noch Bildungsfernsehn (ich muss ja schließlich Englisch lernen und auch allesmögliche über das Leben in Scotland/Great Britain).
Und dann geh ich wieder schlafen.