Wednesday 21 January 2009

So, mal wieder.

Heute (3.12.) war ich faul, 1. weil ich gestern 12 miles (ca.20 km) radfahren musste, weil der Bus irgendwo im Schnee stecken geblieben ist und mich versetzt hat. Aber da es mein 2. Arbeitstag im Charity-Laden war, wollte ich nicht anrufen und sagen „ich komm net“. So bin ich also nach Turra reingeradelt im Schneetreiben (naja, es hat n bissle geschneit und war kalt). Rein ist ja nicht das groooße Problem und ich war schon 1/3 da, bei der Bushaltestelle. Aber raus! Da geht’s dann nämlich den Berg rauf! Mindestens 2 miles, dann nochma 2 mehr oder weniger gerade und dann wieder den Weg zur Bushalte, den ich ja schon zuvor mit seinen aufs und abs beschrieben hatte.

Auf dem Weg zurück hab ich dann Darren getroffen, einen Freund von Max, der gerade aus dem Bus ausstieg, als ich angekeucht kam. So sind wir ein Stück zusammen gelaufen. Ich hab das gut brauchen können, kleine Verschnaufpause. Max kam uns dann entgegen mit seinem Klapprad auf seinem Fahrradanhänger ;-) So konnten wir dann nach haus radeln das letzte Stück, den letzten Berg rauf und dann runter.

So, nu is schon der 31. Wir haben grad Dinner for one geguggt :-) Des hab ich jez auf DVD und grad noch rechtzeitig kam es heute!! an ;-) Max macht grade den Haggis in der Küche, so nutz ich die Zeit, wenn ich nicht grad Kohlen nachlege, ein bisschen hier weiterzutippen. Diesmal hab ich mir für’s Neue Jahr vorgenommen, noch gleich was im alten Jahr zu erledigen, was schon eeeewig auf der Liste steht.

Hab ich brav. Noch n ganzen Haufen Holz zusammengesägt. Wenn wir bald unseren Raeburn kaufen (ein Ofen zum Zimmer/Haus wärmen, Wasserheizen, (viell. sogar zwei, drei Heizkörper?,) und natürlich zum kochen, brutzeln und braten ;-), dann brauchen wir viel Holz. Das muss natürlich trocknen, so dass je eher desto besser ist.

Außerdem hab ich die Küche wieder ein Stückchen weiter in ihren Soll-Zustand versetzt. Die Dosen mal dort und die Gläser hierhin. So wurde auch gleich die neuste Somerfield-Lieferung mit reingeordnet. Somerfield wird übrigens aufgekauft, so wissen wir nicht genau, ob (hoffen aber, dass) uns der Nach-Haus-Liefer-Service mit dem netten Liefermenschen, der gleich um die Ecke wohnt hier, erhalten bleibt. Er (der Liefermensch) hat uns aber beim Thema sofort angeboten, uns die Sachen einfach selbst zu bringen (<---- das passiert uns sooft!). Unglaublich nett und hilfsbereit! Wir sind jedes Mal aufs Neue ganz platt.

Ui, ich kann schon den Haggis riechen. Achja, Haggis ist eine schottische Spezialität, die nur mag, wer extrem ist oder nicht weiß, was drin ist :-D Mehr sag ich mal nicht, außer: ich mag’s :-)

Gehen wir ein Stück zurück (geht irgendwie rückwärts diesmal): Weihnachten. Da waren wir bei Maxies Eltern in West Linton und so mussten wir nicht kochen ;-) Es gab die üblichen Spazanderungen (Spazieren im Wanderstil) und enorm viel und enorm gutes Essen. Truthahn mit allem, was das Herz begehrt und das Beste Max’s Mum’s Schokoladenkuchen. Der trieft nur so vor Schokolade. Wahnsinnig gut! Und dann gibt’s noch Weihnachtskuchen und natürlich Christmaspudding. Pudding ist ja nicht pudding sondern eher hmmm… Wie könnte man sagen? Also Pudding im allgemeinen ist Nachtisch, oder Süßspeise, aber Christmaspudding ist mit Früchte-Dingsdabums mit Whisky und allerlei. Irgendwie ist es schon ein Kuchen, aber ein sehr saftiger. Ach, weiß jez au net… auf jeden Fall lecker und auch hier gilt: lieber nicht zu viel ;-)

Sein Bruder (samt Freundin) Ivan (und Silvia) waren auch da. Die hatte ich schonmal kurz getroffen auf dem letzten Runter- und Rauf-Weg von (und nach D), die wohnen östlich, neee westlich von London (links eben ;-) Am 22. sind sie zu uns rauf gekommen (Neugier ;-) und haben uns dann mitruntergenommen, so dass wir nur einmal Schaukelbusfahrt hatten. Naja, die Autofahrt war au net viel besser… Hab scho gedacht, ich könnt an Heiligabend nix essen…

Leider singen die Oakes nicht an Weihnachten, des fehlt mir irgendwie, so hab ich rumgepfiffen und gesummt *hihi* Am 27. dann simmer mitm Bus wieder zurückgefahren, die letzten 2 Miles musst mer dann laufen, oder durfte mer, ohne Geschaukel :-D

Dann schon gleich das nächste Abenteuer: Hogmanay. Das ist Silvester auf schottisch. Und hier haben die Schotten, im Gegensatz zu Weihnachten auch ihre eignen Bräuche. Hogmanay war früher wichtiger. Man arbeitete sogar an Weihnachten und zu Hogmanay gab’s dann die Geschenke.

Wir haben uns ein wenig von den Traditionen leiten lassen und gefirst-footed. First footing meint, als erstes durch die Haustür von jemandem gehen. Wenn der erste ein großer dunkelhaariger Fremder ist, der Kohle und Whisky mitbringt, dann bringt das Glück, anscheinend. So haben wir unsre Räder geschnappt, sind 10 vor 12 auf einen Hügel rauf, haben das Feuerwerk angeschaut ringsrum und sind dann first footen gegangen. Wir hatten quasi eine Einladung von zwei Nachbarn, die bei diesen Nachbarn zum feiern waren. Wir kannten diese aber auch schon von der Scotts Night, an der sie uns eingeladen haben, doch mal vorbeizuschauen.

Und da standen wir dann, mit Kohle und Whisky, der Max ist ja groß und dunkelhaarig :-), kurz nach 12 vor deren Tür. Zuerst dachten wir, die wären eingeschlafen, aber dann haben wir die andre Tür ausprobiert ;-) Da kam dann auch jemand und es gab ein großes Hallo. Als die Tochter angerufen hat, haben die beiden dann ganz stolz von ihren First-Footern berichtet ;-) Wir haben Sekt und hauseigene Würstchen bekommen, Kuchen, Whisky und Mince Pies. Gegen 2 sind wir dann wieder heimgeradelt.

Jetzt geht’s irgendwie komplett durcheinander. Ach, ihr werdet’s schon ordnen können.

Auf jeden Fall noch zwei (oder so) Sätze zum Charity-Shop. Es macht viel Spaß dort zu arbeiten. Ich arbeit mit mehr oder weniger drei andren zusammen. Meine Chefin, eine Co-Chefin und eine, wie ich. Die sind aber alle sehr lieb. Sie bringen mir Doric bei und wir haben immer was zu lachen und immer was zu tun.

Es ist wahnsinnig, wie viele Sachen wir immer so kriegen. Manchmal nur ein, zwei Taschen voll, aber an manchen Tagen können wir uns schier nimmer umdrehen, im Hinterzimmer. Dort werden die Sachen (aus)sortiert und hübsch gemacht, mit Preisen versehen und dann kommen sie nach draußen, sofern Platz.
Das meiste sind Kinderspielsachen und Kinderkleider, aber auch vor Büchern können wir uns schier nicht mehr retten, ebenso Videos und allemöglichen Sachen für Haushalt und den Kaminsims. Brick-a-brack nennt man des hier. Gruscht ist wohl eine gute Übersetzung dafür ;-) Aber die Leute mögen des scheint’s hier, denn unser Umsatz ist doch erstaunlich gut.

Extra-Arbeit gibt es bei sogenannten Gift Aids. Da können sich steuerzahlende Leute registrieren lassen und für jeden Euro, den wir einnehmen, von dem Zeug, das die gebracht haben, kriegt Sue Rider 28 cent von der Regierung oder so ähnlich. Für uns heißt das, dass wir alles mit der jeweiligen Registrierungsnummer versehen müssen. Also auch die Sachen, die normal keinen Preis brauchen, weil z.B. alle Taschenbücher den selben Preis haben.

Nochmal Extra-Arbeit gab’s dann Ende Dezember. Inventur. Ja, wir verkaufen nämlich nicht nur Second-Hand-Zeug, sondern auch Puppenstuben samt klitzekleinen Törtchen und Hündchen und Blümchen und Stühlchen und Lämpchen und Glühbirnchen und Tellerchen und soweiter. Außerdem diverses Zeug, wie billige Rubiks-Würfel, Blumentöpfe, Kettchen und Ohrringe, etc. All das musste nun gezählt werden. Vor allem hat uns Spaß gemacht die Lampen von den Puppenhäusern. Das gab’s ca. 300 verschiedene. Große, kleine, lila, blaue, Kronleuchter, grüne, runde, eckige, Straßenlampen, schwarze, goldene, bunte, mit kleinen Teilchen, die runterbaumeln, mit Muscheldesign, türkise, mittelgroße, rosane, rote, mit drei Glühbirnen, mit fünf Glühbirnen, usw. Alles schön in EINER Kiste. Aber im Sortieren bin ich ja gut :-D Alle hatten zwar eine Nummer, aber ja nur auf einer Seite von der Schachtel. Da hat ich’s schneller nach Aussehen.
Die Nummern übrigens auch noch eine Erwähnung wert sind alle (oder fast alle?!) in einem „Katalog“ aufgelistet, wo man dann dahinter die Anzahl, die man gerade hat hinschreiben muss. Die Nummern sind aber nicht etwa nach Nummern geordnet, nein! Sie sind nach Kategorien geordnet und nur in der Kategorie nach Nummern. Und z.B. ein Schlüsselring ist bei Schmuck eingeordnet und ein andrer bei Übriges. Dann muss man erstmal durch alle möglichen und unmöglichen Kategorien und schauen, wo denn jetzt das Teil aufgelistet ist. Und manchmal steht die Nummer auch gar nicht drin. Vielleicht weil letztes Mal grad keines von der Nummer mehr da war? Inzwischen kam es aber neu. Alles ein wenig sehr kompliziert…

Achja, meine Scheffin heißt Shirley, meine eine Kollegin Tree und meine andre Ruth. Ich arbeit ja nur Montags und Dienstags. Ab und zu kommen andre vorbei, die auch dort arbeiten, aber mit denen hab ich ja sonst nix weiter zu tun.
Die sind alle seeeehr nett. Tree wohnt an der größeren Straße von hier nach Turriff rein und wenn ich nicht noch was extra mach, wie einkaufen oder so, nimmt sie mich immer mit, so dass ich dann nur bis zur Bushaltestelle radeln brauch.

Aber langsam werd ich wirklich fitter, am Dienstag waren wir mal wieder mit dem Rad in Turra, da wir noch shoppen waren. Neben dem üblichen Käse haben wir auch einen Laden getestet indem es Second-Hand Möbel gibt. Wir haben jetzt also endlich einen Kleiderschrank und auch noch ein Schubladendings haben wir gefunden. Sehr gut! So können wir wieder ein paar Kisten auspacken.

Aber da wir ja meistens nur in vier Räumen leben (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad), stören uns die Kisten in den übrigen Räumen nicht so sehr.

Sonst gibt’s neues: wir haben jetzt einen Mäusevertreiberer. Der sendet ultrahohe Maus-geh-weg-Töne aus, die Menschen im Normalfall nicht hören können. Seither können wir nachts wieder schlafen und unser Isolierschaum wird auch nicht weggeknabbert ;-)

21.1.: So, nach einem kleinen Erkältungstief will ich nun endlich diesen Blog fertig kriegen. Soweit geht’s wieder gut, nur die Fitness müssen wir wieder aufbauen. Zum Arbeiten hab ich mal wieder den Bus genommen, da ich noch ein wenig röchle, wie ein 100-jähriges Schaf. Auch das Bagpipen musste erstmal noch warten.

Mittlerweile haben wir auch die Zugfahrkarten nach D! Wir werden vom 4.2. bis 8.2. in AB sein bei Nora und vom 8.2. bis 11.2. in Mü. Am 12. von AB dann wieder nach Schottlandi. Leider haben wir keine Zeit noch weitere Besuche zu machen. Die meisten von euch sehen wir ja aber bei der Hochzeit! Wir wollen nur nicht so gestresst wieder nach Hause kommen, da ja dann die Arbeit hier erst richtig los geht, wenn’s wieder ein bisschen wärmer ist.

Grad ist es leicht frostig, aber sonnig. Ich bin am aufholen von Post, staubsaugen und dergleichen. Max ist draußen und sägt ein bisschen Holz.