Tuesday 5 August 2008

Jupp, nu is es schon Sommer! Und sogar hier is es richtig warm (an manchen Tagen :-) !

Viel Neues gibt’s ja nicht, aber so einiges fällt mir wieder mal ein zum hintippen ;-)

Heute haben wir die partielle Sonnenfinsternis verpasst, hat aber eh geregnet. Die Sonne kam erst später raus.

Grad hab ich n ziemlich genüssliches Leben. Morgens steh ich auf und frühstücke, dass gibt’s um 11 ne Teepause. Da muss ich euch vom Sommerhaus erzählen. Das ist ein kleiner Anbau mit Fenstern drin. Von da aus sieht man alles mögliche: Den Bauern, dem die Felder drumrum gehören auf seinem Traktor, kleine Vogelkinder, die piepsen und von ihren Eltern gefüttert werden (dazu noch mehr), Hasen, die auf den nahen Hügeln hin- und herrennen (lolloping, wie des auf Englisch so schön heißt), Bussarde, die über ihnen kreisen, jede Menge Krähen und wie die sonst noch so alle heißen und Möwen aller Art, die auf den gemähten Feldern übrige Körner picken und kleine Tierchen fressen, manchmal sieht man sogar Rehe oder Füchse und nicht zu vergessen dumme und weniger dummer Insekten, die gegen die Scheiben fliegen oder wenn die Fenster offen sind auch hinein.

Irgendwo ist ein Wespennest. Das war zuerst unter dem Badezimmerfußboden, dann haben wir die Lüftungsschlitze mit Matsch zugekleistert. Wo sie jetzt sind, haben wir noch nicht entdeckt. Gestochen worden ist noch niemand. Korrigiere! Die Mutter von Max wurde gestochen. Sie hat irgendwo hingelangt und da saß ne Wespe, die sie nicht gesehn hat.

Nochmal zu den kleinen süüüüüüüüüüüüüüßen Babyvögelchenlileinis! Heute morgen hab ich die Zaunkönig-Familie gesehen. Und Zaunkönige (Wren) sind ja sowieso schon klein, aber die Kleinen sind noch viel kleiner!! Etwa wie wuschelige Golfbälle mit kleinen, lauten Schnäbeln ;-) Sooooooo süüüüüüüß!! Die könnte man stundenlang beobachten.

Ein anderes Vögelchenbabylileinchen kam eines Abends, als wir Scrabble spielten (siehe weiter unten) ganz plötzlich hervor. Ein Schleiereulenjunges. War doch schon ein größeres Junges. Aber so was von putzig. Es hatte noch eine kleine Flauschipauschi-Fussel-Wolke am Kopf. Und die können ja ihre Augen nicht bewegen, so müssen sie immer mit dem ganzen Kopf wackeln. Das sieht so was von ulkig aus. Abends hört man das Kleine immer fiepen. Es sitzt im kaputten Dach der Nachbarscheune. Süüüüüß!!

Jetzt noch der Scrabble-Abend: Eigentlich warens ja zwei ;-) Beim ersten haben Max und ich im Team gespielt. Wir führten lange, aber am Schluss hat Maxies Vater dann doch gewonnen. Beim zweiten Mal spielte ich alleine, hatte aber das Recht im Wörterbuch nachzuschauen, ob’s ein Wort auch wirklich gab. Da bin ich nämlich spitze drin, im Wörter erfinden, dies nicht gibt ;-) Ich hab so Sachen nachgeschaut, wie ob „oh“ ein Wort ist. Ja! Und ob man grubby mit zwei b schreibt. Ja! Und ich hatte ne Menge Dusel und tataaaa, ich hab gewonnen! Naja, ich glaub des war nur Zufall ;-) Beim nächsten Mal werd ich ganz ohne Hilfe spielen, dann werr mer ja sehn, wie gut mein English wirklich ist ;-)

Nachmittags geh mer öfters ma spazieren, um bissle Pause vom computern zu kriegen. Is doch n bissle zäh, dieses Gesurfe im Internet…
Die Landschaft hier ist ja nicht ganz so rau, aber die grünen sanften Hügel mit den weißen Schafspunkten drauf sind auch nicht zu verachten. Langsam fängt das Heidekraut auch an zu blühen und alles wird lila-rosa.


An einem Nachmittag sind wir so durch die Gegend gelaufen und dann kamen wir an einem Fluss vorbei. Plötzlich sah ich einen Golfball. Max fischte ihn raus und fand noch zwei Weitere. Wir waren neben dem Golfplatz. Und natürlich fingen wir sofort an nach Golfbällen zu suchen. Man denkt doch, dass es eine Schande wär, seinen Golfball ins Gebüsch zu haun und dann auch noch nicht wiederzufinden. Aber anscheinend keine allzu große.
Wir fanden sage und schreibe 15 Golfbälle! Und gar nicht mal so weit weg vom Zaun (über den man übrigens supereinfach mit einer Leiter drübba kommt, im tiefsten Gestrüpp, nein! einfach so, unter einem Baum 2 Meter neben dem Zaun.

Am Mittwoch waren zwei Freunde von Maxies Eltern da, die kannt ich schon. Mit ihren Kindern und Enkeln, die kannt ich noch nicht. Es war ein richtig britischer Tag. Die Kinder haben im Fluss gespielt. Da kann man ja alle möglichen Krabbelviecher finden und auch kleinere Fische. Dann haben wir ein Picknick gemacht und nachmittags haben wir Drachen steigen lassen.

Hier muss erwähnt werden, dass die Mutter von Max eine technische Designerin ist. Sie hat die Drachen, natürlich, selbst gebaut und eine wahnsinnig geniale Extra-Konstruktion dazu erfunden. Mit einem Flügel-Dingsdabums kann man kleine Fallschirmspringer die Schnur hinauf wehen lassen. Wenn das Dingsdabums an den Drachen oben stößt, fällt der Fallschirmspringer herab und die Flügel schließen sich, so dass sie wieder die Schnur herunter rutschen.

Das Beste an diesem Tag war daran, dass man kleine Kinder losschicken konnte, die die Fallschirmspringerchen dann wieder eingesammelt haben ;-)

Macht einen wahnsinns Spaß!

Um 4 Uhr nachmittags gibt’s dann wieder eine Teepause mit Keksen und manchmal auch Kuchen. Bis zum Abendessen gibt’s noch mal Suche im Netz, E-Mails lesen, Briefe schreiben, aufräumen, Blog tippen, Fotos sortieren und in mein Online-Fotoalbum stellen:

http://picasaweb.google.com/H.Pennig/Scotland


Und wenn’s uns langweilig wird (oder auch sonst mal ;-), dann machen wir einfach was Lustiges. Zum Beispiel an einem sonnigen Sommertag mit dem Touristen-Doppel-Decker-Bus durch Edinburgh fahren und uns den schottischen Wind um die Nasen wehen lassen. Oder auch zu Bekannten fahren und Heu machen. Oder über den Firth of Forth nördlich von Edinburgh fahren und das Earthship (ist auf dem Ecology Centre (wo ich mal gearbeitet hab)-Gelände und durch deren Zusammenarbeit ich bei Bau jenes selbigen mitgeholfen habe (für etwa zwei Wochen))) anschauen (naja, es war schon wieder zu!) und Lynda (eine Freundin, die mal in Ulm gearbeitet und bei uns gewohnt hat) in Kirkcaldy (nächste Stadt, neben Kinghorn, wo Ecology Centre und auch Earthship zu finden sind) besuchen.

Und abends gibt’s dann ein Riesenessen. Das wär bei uns normal der Sonntagsbraten: Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Nachtisch! Und das jeden Tag mit Variationen. Ab und zu mal auch was Einfacheres wie Nudelauflauf. Also verhungern kann man hier nicht.

Dann gibt’s noch Bildungsfernsehn (ich muss ja schließlich Englisch lernen und auch allesmögliche über das Leben in Scotland/Great Britain).
Und dann geh ich wieder schlafen.