Sunday 6 September 2009

endlich ma widda

Sooo, wieder ne Woche rum. Hauptsächlich hab ich diesmal Ragwort ausgerissen und abgeschnippelt. Max hat fleißig Briefe verteile und Päckchen. Da seine Kollegin grad im Urlaub ist, musste er ganz schön ran und gleich drei Wochen am Stück 6 Tage arbeiten. So war er doch immer ein bisschen müd und hat nur ein wenig helfen können.

Ein Freund von Max war hier, vorletztes Wochenende. Zuerst hat er geholfen Ragwort rauszuziehen. Er hat gemeint, das sei Urlaub für ihn, da er sonst eher einen Computerjob hat. Er wohnt in Aberdeen, hat zwei Kinder und eine Frau, die aber grade alle drei in Russland (da kommt seine Frau her) im Urlaub waren.

Als Belohnung und da es Sonntag war, sind wir faul gewesen und haben einen kleinen Ausflug gemacht. Zum Haddo House. Das ist ca.15 miles (so 20km) von hier. Ein riesen Country-Haus-Landsitz-Schloss-Dings mit allemmöglichen Grimsgrams, schicken Wänden und Teppichen und einem Riesenpark drumrum. Hinterher gab’s noch ein Tässchen Tee im Tearoom.

Letztes Wochenende war großes Traraa angesagt. Turra Show. Unsere Erste. Ein wenig wie New Deer Show, nur viel viiiiel größer. Auch das Wetter war besser. Es gab Oldheimer (oder Old-timer)-Traktoren, Motorradfahrer-auf-Schanze-und-über-Laster-Springerer, Sulkyrennen, allemöglichen Stände mit Würstchen, Traktoren, Öltanks, Rehfleischklops-Semmeln, Hausgemachtes (Shortbread, Haferkekse, etc.) und Selbstgepflanztes (Zwiebel, Gurken, etc.), Ziegen, Schweine und Gänse, Kühe, Pferde und Esel, Mähdrescher, Ein Zelt voll Essen und Whiskey, ein Zelt voller Bilder, Strohpüppchen und anderen Handarbeiten, einen Rummel mit Achterbahn und Autoscouter, Losbude und Hasen schießen, Schafswettrennen und natürlich Hanna auf dem Umzugswagen mit den WRI-Frauen. Diesmal haben wir nur den 2. Platz ergattert. Den ersten allerdings für Dekoration. Und Spaß hatten wir auf jeden Fall.

Am Freitag vor der Show übrigens, das hätt jez irgendwie noch davor gehört, waren wir auf einem Konzert. Aly Bain und Phil Cunningham. Aly Bain ist DER schottische Geiger (Fiddler). Phil spielt Akkordeon. Und gemeinsam sind sie wirklich sehr unterhaltsam. Nicht nur die Musik ist professionell und einfach fantastisch anzuhören, zwischendurch wird das Publikum mit kleinen Witzen und Anekdoten bei Laune gehalten.
Ein gelungener Abend. Auch das heimradeln hinterher war nicht schlimm. Es hat nur ein bisschen getröpfelt.

Mittlerweile und dank meines eignen Fahrrads, das mit all den Kisten von D gekommen ist, ist es leichter und leichter nach Turriff reinzuradeln und den Bus hab ich schon länger nicht mehr bemüht. Rein schaff ich’s jetzt in ca. 35 Minuten. Heim brauch ich dank Berg und daher Pausen ca. 45. Aber auch im machbaren Bereich.

Hmmmmm. Max kocht grad und ich hab Hunger. Riecht lecker! Mjamm!

Noch ne Neuigkeit: Ich mach grad Pause vom Charity-Shop. Da das Ragwort grad doch ein wenig viel Energie verbraucht und Max ja jetzt n Job hat (sp), hab ich das erstmal auf Halt gestellt. Freitags geh ich aber nach wie vor mein Taschengeld verdienen.

Max hat jetzt uebrigens noch n Job. Caretaker. Das ist sowas wie Hausmeister. Er hat noch nicht angefangen. Wann weiss er auch noch nicht. Es ist in einem Gemeinschaftszentrum (oder sowas) in Turriff. Er muss 4 Tage die Woche jeweils von 4 bis 9 abends schaffen. Was genau wird sich noch zeigen...

Hab ich euch schon vom Hasen erzählt? Wir haben jetzt ein kleines Häschen im Garten. Es hoppelt manchmal auf der Wiese rum. Und bisher hat’s auch noch nicht meinen Salat gefressen. Falls es das macht, kommt es in den Topf. Wenn nicht, lassen wir es schön fett und groß werden und dann essen wir seine Kinder. Aber es ist einfach zu knuffig, es anzuguggn, wie es draußen an den Blumen knabbert und dann hüpft und guggt. Wollt doch schon immer ein kleines Häschen haben. Am Dienstag oder so hab ich drei Rehe aufgescheucht, als ich zum Ragwortrupfen ins Tal (oder Südende, wie auch immer) gekommen bin. Die haben sich über den Zaun verdünnisiert.

16.8. Gestern war nochmal float angesagt. Diesmal Foggie Flower Show. Foggie ist Aberchirder, das nächste Dorf/Städtchen nord-westlich von uns. Wir haben den ersten Preis für Unterhaltsamkeit bekommen. Danach waren wir noch ein wenig feiern, aber heut ist ja Sonntag :-)

2.9. Mittlerweile bin ich ein Jahr älter. Schlauer? Hmmm...

Ansonsten gibt’s immernoch Ragwort zu pullen, Holz zu sägen, Gräben zu graben, etc. Hab auch mal angefangen (endlich) den Waschhausplatz schöner zu machen. Die alten Fundamente sind ja noch da. Dazwischen waren Reste von Schornsteinen, Müll ohne Ende, Unkraut, etc. Hab versucht es erstmal eben zu machen, so dass man dann Erde drauftun kann und vielleicht erstmal Gras über die Sache wachsen lassen kann. Was genau wir dann damit machen, wiss mer noch nicht. Wollte erst ein Kräutergärtle, aber ist vielleicht zu schattig...
In den Fundamenten war übrigens auch noch ein Baumstumpf, den hab ich aber ausgegraben. War n ganz schöner Brummer.

Max hat angefangen, das Mühlendach zu reparieren. Erstmal nur wasserdicht(er) machen. Dann können wir drinnen den Boden neu machen und dann das Dach gescheit. Je mehr wir an der Mühle machen, desto kleiner erscheint sie uns. Anfangs dachten wir, oh du Schreck, was für ein Riesengebäude! Wo soll mer da bloß anfangen? Aber jetzt ist es in machbare Nähe gerückt. Wir haben drinnen schon ordentlich Müll rausgeräumt (inklusive einer mumifizierten Katze: ja pfui, igitt!) und Erde rausgeschaufelt. Und dank Max Löcherabdeckkunst ist es fast schon trocken innen. Sehr gut!

Letzte Woche war ich übrigens auf Kurzurlaub. Bin am Sa nach Kirkcaldy runtergefahren, das ist in Fife nördlich von Edinburgh. Da wohnt ne Bekannte von mir. Ihre (eine) Tochter ist seit kurzem mit einem Griechen verheiratet und was Kleines ist unterwegs :-)

Und neben dran in Kinghorn ist das Ecology Centre. Da hab ich mal als Volunteer gearbeitet und die Leute da sind so unglaublich nett, dass ich sie ab und zu besuchen komme. Das Sommerfest war ein guter Anlass, da sind sie alle auf einem Haufen :-) Ein schönes, aber nicht grade erholsames Wochenende. Durch die lange Fahrt (doch einige Stunden) wird man doch immer müde.

Am Freitag, 4.9. gab’s n bisschen Hochwasser. Unser Bächle war ziemlich hoch, das Haus war aber weit genug weg. Anstatt unter der Brücke ist es über die Brücke geflossen. Der Fußgängersteg war aber noch oberhalb. Max wurde von seinem Chef mit dem Auto abgeholt und ich war erst am Samstag arbeiten, diesmal. Die Straße nach Turriff rein war nämlich ein bisschen überschwemmt. Man konnte da nimmer durch. Mitm Auto kann man easypeasy außenrum zur nächsten, aber das wär dann von uns aus ca. 2 Stunden mitm Rad. Und wieder zurück! Aber durch die Nettigkeit der Leute war auch das kein Problem. Sie denken zwar, wir wärn n bisschen bekloppt, aber trotzdem helfen sie uns, wo’s geht. Das ist wirklich echt was tolles, wenn die Nachbarn so zusammenhalten. Vielleicht können wir uns demnächst ja mit einem Kohl bedanken? Im Moment sieht’s zwar ein wenig nass aus auf den Beeten, aber heute hat die Sonne schön geschienen, so dass es doch schnell trocknen dürfte. Der Fluss ist zum Glück nicht ÜBER die Beete geflossen, war weit genug weg.

Nu is aber alles wieder normal. Da ich am Freitag nicht arbeiten konnte, hab ich mich (natürlich) hier nützlich gemacht. Hab angefangen Dachbodenisolierung über Küche und Bad reinzustopfen. Glaswolle ist ein ekliges Zeug mit Minifusseln, die überall rumfliegen und einen zum Jucken bringen. Aber ich hoffe, dafür ist die Temperatur im Bad dann im Winter weniger nahe am Gefrierpunkt als letzten Winter. Und diesmal fahren wir auch nicht im Februar weg, so dass wir hoffentlich ohne Lecks auskommen. Da hatten wir genug, letztes Jahr. Und sowieso mit dem Rayburn sollte der Winter wesentlich weniger kalt werden als der Letzte. Zu Graben haben wir auch noch genug, also, falls es doch kalt wird, wir wissen, wie man wieder warm wird ;-) Mehr Holz brauchen wir jetzt auch IMMER.

Oki, so much...